Vortrag über das SetBie-Projekt, varroabelastete Völker gesucht.

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Bei der Monatsversammlung am 20.02.2020 hat Dr. Bettina Ziegelmann über das SetBie-Projekt referiert, einer Forschungsarbeit zur Selektion und Etablierung varroaresistenter Bienen.


Frau Ziegelmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Landesanstalt für Bienenkunde der Uni Hohenheim und aktiv am SetBie-Projekt beteiligt.
Das Ziel ist die Gewinnung resistenter Völker durch aktive Selektion. In Abgrenzung zur Varroatolaranz, die bedeutet, dass der Wirt, also das Bienenvolk überlebt, geht der Begriff Resistenz weiter, denn er besagt, dass die Arbeiterinnen die Vermehrung der Milben unterdrücken können, dadurch dass sie befallene Brut erkennen und ausräumen.
Im Fachjargon wird dieses Verhalten als varroa-sensitive Hygiene (VSH) bezeichnet.

Aktive Selektion beim SetBie-Projekt heißt, dass die Versuchsvölker zunächst manuell mit Varroamilben infiziert werden. Später wird bei ausreichend stark infizierten Völkern durch Kontrolle der befallenen Zellen die VSH-Ausprägung ermittelt.
Frau Ziegelmann erklärte, wie in einer weiteren Untersuchung bei geeigneten Völkern auch einzelne Brutzellen direkt infiziert wurden. Manche Völker haben 90% dieser Zellen ausgeräumt. Für detaillierte Ergebnisse ist es noch zu früh. Das SetBie-Projekt läuft noch mehrere Jahre. Es kombiniert modernste genetische Methoden, und mehrere Akteure sind beteiligt, auch die baden-württembergischen Imkerverbände.

Auch als Imker können Sie mitmachen und werden sogar gesucht, so Frau Ziegelmann, denn das Projekt sucht bis Anfang Juli Völker mit hohem Varroabefall, sowie Helfer zur Milbenauszählung bei Nürtingen vom 31.07. bis 02.08.2020. Bei Interesse bitte mit Gerhard Kottek per E-Mail an Kontakt aufnehmen.

Wir schätzen es sehr, das Frau Ziegelmann, die auch Mitglied bei uns im Verein ist, uns diesen hochinteressanten Einblick in die aktuelle Varroaforschung geben konnte.